Der Neubau der Scheeßeler Mühle im Jahr 1829

Abbruch der alten u. Bau der neuen Mühle im Jahr 1829/30

ein teilweise leider unleserlicher Bericht von Leopold Müller

Im Jahre 1829 d. 1. May haben wir mit dem Abriss der alten Mühle, welche ich von Htz Landbaumeister W. für 40 Taler gekauft hatte, angefangen abzureißen. In vier Tagen hatten wir alles glücklich von statten. Hierauf ... sich der ... ... ein welchem ... ...Bau Ausführung des Baues übertragen und ließen die Mauerleute unter dem Meister Huckern Walsrode die massive Wassermauer abreißen. Sobald diese abgerissen wurde so wurde auf jetzt bey den ... unterhalb der Mühle angefangen zu arbeiten. Es wurden nemlich 2 Reihen Tannen Pfähle 10 Fuß breit... ... und an ... Pfählen wurden Plancken von Tannendielen zusammengenagelt heruntergeschoben und abgesch.... .

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Nachdem wurde das Wasser mit einer großen Pumpe, woran 5 Mann Tag u. Nach arbeiteten mussten, herausgesaugt. Wie nun alter Bauschutt und der lose Grund herausgeschafft war, so wurden wo die neue Mauer stehen sollte 8 bis 14 Fuß lange Buche Pfähle hereingerammt 3 bis 4 Fuß auseinander und 4 1/2 Fuß breit. Hierauf wurden nun Holme gezapft und dazwischen mit Mauersteinschutt ausgerammt. Wie dieser sogenannte Pfahlrost nun fertig war so wurde mit der neuen Wassermauer angefangen. Bey der Pumpe arbeiteten Tag die Handdienste und Nachts die Zimmerleute um Simon ... aus Westeresch welcher, als er eines Nachts von der Pumpe kam, auf den Heuboden ging und aus der Luke fiel, den 10. Tag nachher hier in der gelben Stube sein Leben aufgab. Kurz nach dem Vorfall, wie die Mauer ohngefähr 10 Fuß hoch war kam ein anhaltend starker Regen. Das Wasser wurde sehr hoch, der Oberdamm ging durch und ruinierte auch den unteren Damm sehr. Vierzehn Tage musste mit der Arbeit eingehalten werden und da ging es erst, nachdem alles ziemlich hergestellt war nur langsam von statten. Nachdem fingen die Zimmerleute bey den Zimmern des Mühlgebäudes an. Unter dem Zimmermeister Heitmann aus Hemsbünde mit den Gesellen Jochen aus Stemmen, Cord Meyer aus Scheeßel, Ehlbeck aus Lauenbrück, Quekstein aus Veerse, Joh. Gerken aus Jeersdorf, Friedr. aus Elsdorf und noch einige. Die Ausführung der Mauer und diese Zimmersarbeit dauerte bis gegen Michaely, da wurden den auf Michalis Tag die Mühle gerichtet. Wie nun die Maurer mit dem Decken und dem Einmauern der Winde .... .... fertig waren so wurden die Fenster u. Türen eingesetzt. Die Zimmerleute fingen nun den Bau des Radstuhls an. Dieses kostete viel Arbeit und Zeit so dass Weihnachten dieser erst fertig wurde. Am 16. November 1829 stellte der Zimmermeister Meyer aus Scholdebrück mir drey Gesellen als der älteste Sohn Lütje Meyer ein Diedrich u ein ... Anzahl welche das sämtliche gehende u. stehende Zeug machen mussten. Diese Arbeiteten unaufhörig bis den   1830 ehe alles fertig wurde. Lütje Meyer von Scheeßel arbeitete den ganzen Winter und Sommer hier. Zuerst mit Hinr. Meyer aus Hemsbünde, Friedr. Ratje aus Veerse, an den Wasserrädern. Das untereste wurde auf dem hoff und das Vorderste oben auf dem Malzhausboden gezimmert. Der alte Friedr Hohenjäger aus Neustadt hat hier 28 Wochen an den Mühlsteinen gearbeitet.  Die theuren Steine als den Läufer auf der Weizenmühle kauft ich von Meyer aus Scholdebrück für 19 Ldr. Den Graupenstein für 8 Ldr. von Bremen und auch den Läufer auf der Grüzenmühle für 8 Ldr her. Die vorderste Welle baute der Zimmermeister Heitmann mir in ...